Tribologische Reibungs- und Verschleißprüfgeräte - Tribologische Dienstleistungen
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Verschleiß
Wenn zwei Körper aufeinander gleiten, entsteht immer Verschleiß.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Verschleiß, er erzeugt einen fortschreitenden Materiaverlust (Abtrag, Abrieb) und führt schlussendlich zum Versagen eines technischen Systems.
Man kennt verschiedene Abhängigkeiten im Verschleißmechanismus: Die Materialkombination (Reibpaarung) ist von großem Einfluss. Stahl gegen Messing ist besser als Stahl gegen Aluminium.
Der Zwischenstoff (Beispiel Öl) reduziert den Verschleiß dramatisch (außer bei Unverträglichkeiten mit manchen Polymeren).
Die Last auf den reibenden Flächen ist von ganz wesentlichem Einfluss. Doppelte Last erzeugt doppelten Verschleiß.
Ebenso die Reib- (Gleit-) Strecke. Doppelter Gleitweg erzeugt doppelten Verschleiß.
Die Geschwindigkeit wirkt über die Gleitstrecke. Bei hoher Gleitgeschwindigkeit entsteht mehr Gleitweg und damit mehr Verschleiß.
Harte Werkstoffe verschleißen weniger stark als weiche.
Glatte Oberflächen erzeugen weniger Verschleiß als raue (feine Feile im Gegensatz zur groben Raspel).
Bei geschmierten Systemen reduziert eine niedrige Flächenpressung den Verschleiß durch Auftriebskräfte des Schmierstoffs (Hydrodynamik).
Eine Werkstoffpaarung mit niedrigem Reibungskoeffizienten hat meistens auch ein günstiges Verschleißverhalten.
Der Verschleiß kann auch von der Bewegungsart beeinflusst werden.
Hin und hergehende Bewegung erzeugt mehr Abrieb als gleichförmiges Gleiten.
Wie wird Verschleiß gemessen?
Durch Wiegen des Masseverlustes (volumetrischer Verschleiß), Messgröße WV,
oder durch Messung der Abtraghöhe (linearer Verschleiß), WL.
In der Tribologie gibt es einige grundlegenden Wirk-Zusammenhänge, welche die Reibung und den Verschleiß beeinflussen.
Reibung, Reibungskraft, Reibungszahl, Reibungskoeffizient f, früher µ.
Man unterscheidet trockenes Reiben und Reibung in Gegenwart eines Zwischenstoffs.
Der Zwischenstoff ist in den meisten Fällen eine Flüssigkeit. Wasser, Öl, Fett, etc.
Aber auch Gase können das tribologische Verhalten beeinflussen. Wasserstoff z.B. verhindert die Entstehung von Reibrost.
Die Reibung entsteht beim Übergleiten einer Oberfläche durch einen Gegenkörper. Zum Übergleiten wird eine Kraft benötigt, die größer ist als die Reibkraft. Die Reibkraft ist der bewegenden Kraft immer entgegengesetzt. Die Kraft, welche wirkt, um das System aus dem Stillstand in Bewegung zu setzen, ist die statische Reibkraft oder Haft-Reibungskraft.
Die Haft-Reibung ist nicht immer größer als die Gleitreibung. Bei manchen Polymeren ist das umgekehrt (PTFE, POM). Die Reibung ist eine Systemeigenschaft. Es gibt nicht die Reibung von Stahl oder die Reibung von Kunststoff, sondern nur eine Reibkraft von Stahl gegen einen Kunststoff oder Stahl gegen Eis (Beispiel Schlittschuhkufen).
Stahl gegen Stahl hat eine sehr hohe Reibung. Stahl gegen Eis hat eine niedrige Reibung.
Neben der Gleitpaarung (Stahl gegen Polymer) und dem Zwischenstoff (Fett) hängt die Reibungskraft von der wirkenden Last (Andrückkraft) ab. Doppelte Last = doppelte Reibkraft.
Die Kontaktfläche beeinflusst die Reibkraft beim trockenen Gleiten nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel)!
Der Quotient Reibkraft geteilt durch die Normalkraft (Andrückkraft) ist der Reibungskoeffizient “f” (Friction coefficient). Früher hieß der “µ”.
Die Gleitgeschwindigkeit hat auch Einfluss auf die Reibung. Je schneller etwas gleitet, desto mehr Reibungswärme entsteht. Diese Reibungswärme kann so hoch werden, dass die reibenden Werkstoffe schmelzen (Beispiel Reibschweißen).
Im geschmierten Zustand ist die Sache komplizierter. Die Flüssigkeit im Reibspalt erzeugt mit zunehmender Gleitgeschwindigkeit Auftriebskräfte, die so hoch werden können, dass das System aufschwimmt. Ähnlich dem Wasserski-Effekt oder dem Aquaplaning. Hier wirken zusätzlich zu der Festkörperreibung noch rheologische Kräfte. Viskose Reibung der Flüssigkeit, Fließgrenze, Tropfpunkt, Schmelzpunk usw. Eine zähflüssige Substanz im Reibspalt (Honig) kann die Reibung erhöhen.
Die Oberflächen-Rauigkeit hat ebenso Einfluss auf die Reibung. Raue Oberflächen haben hohe Reibung, glatte Oberflächen niedrige Reibung. 
Aber Vorsicht: Bei sehr glatten Oberflächen (superfinish) steigt die Reibung wieder an.
Der Einfluss der Luftfeuchtigkeit ist unterschiedlich. Manche Polymere lieben die Feuchte, andere dagegen gar nicht.
Graphit ist ein Material mit ausgezeichneten Gleiteigenschaften. Ohne Luftfeuchtigkeit versagt er aber völlig.